Nadolny, Die Entdeckung der Langsamkeit.

Nadolny, Die Entdeckung der Langsamkeit.

Nadolny, Die Entdeckung der Langsamkeit.

Franklin, See, Seefahrt, Schlacht, Leben, Ereignisse, Geschichte Nadolny, Sten: Die Entdeckung der Langsamkeit. Roman. 17. Aufl., Neuausg. 1987, (11. Aufl. dieser Ausg.), 231. – 280. Tsd., (176. – 225. Tsd. dieser Ausg.). München/Zürich, Piper, 1990. 19 cm. 359 S. weicher Einband (Softcover) sehr gut. Piper, Bd. 700.

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Zu diesem Buch

»Die Entdeckung der Langsamkeit« ist auf den ersten Blick zugleich
ein Seefahrerroman, ein Roman über das Abenteuer und die Sehnsucht
danach und ein Entwicklungsroman. Doch hat Sten Nadolny die Bio-
graphie des englischen Seefahrers und Nordpolforschers John Franklin
(1786—1847) so umgeschrieben, daß dieser Lebenslauf zu einer sub-
tilen Studie über die Zeit wird und die Langsamkeit zu der Kunst, dem
Rhythmus des Lebens Sinn zu verleihen. Wie bei einem Palimpsest er-
scheint hinter den Sätzen eine andere Schrift, hinter der Prägnanz und
Redlichkeit der Aufklärung verbergen sich Humor und Traurigkeit der
Romantik.

Von Kindheit an träumt John Franklin davon, zur See zu fahren, ob-
wohl er dafür denkbar ungeeignet ist: Langsam im Sprechen und Den-
ken, langsam in seinen Reaktionen, mißt er die Zeit nach eigenen Maß–
stäben. Zunächst erkennt nur sein Lehrer, daß Johns eigenartige Behin-
derung auch Vorzüge hat — was er einmal erfaßt hat, das behält er, das
Einzigartige, das Detail begreift er besser als andere. John Franklin
geht zur Marine, erlebt die Schlacht von Kopenhagen und die von Tra-
falgar, erlebt den Krieg und das Sterben. Beides trifft ihn um so furcht-
barer, als er innerhalb des von ihm kaum begriffenen, chaotisch schnel-
len Geschehens einzelne Vorgänge wie in Zeitlupe ablaufen sieht. Er
träumt von friedlicher Entdeckung, will die legendäre Nordwest-
passage finden.

Nach drei Expeditionen in die Arktis bricht Franklin als alter Mann
ein letztes Mal zum Polarkreis auf, doch kehrt keiner von der Mann-
schaft je zurück. Kunde vom Schicksal der Verschollenen erhält man
erst lange Zeit später: Sie gingen sämtlich nach jahrelangem Kampf ge-
gen das Packeis zugrunde. Nadolnys Franklin scheitert nach außen,
doch entsprechend dem alten Paradox vom Wettlauf zwischen Achilles
und der Schildkröte geht er am Ende als Sieger hervor — aus der Per-
spektive der Langsamkeit gesehen, verändert sich die Welt.


Sten Nadolny, geboren 1942 in Zehdenick an der Havel, lebt in Berlin.
Promotion in Geschichte mit einer Arbeit über Abrüstungsverhandlun-
gen zwischen den Weltkriegen. 1981 erschien »Netzkarte«, sein erster
Roman. Ingeborg-Bachmann-Preis 1980, Hans-Fallada-Preis 1985,
Premio Vallombrosa 1986. »Die Entdeckung der Langsamkeit« wurde
in alle Weltsprachen übersetzt. Im Piper Verlag liegt außerdem der Ro-
man »Selim oder Die Gabe der Rede« vor.

Unser Preis: EUR 2,69