Kühn, Beethoven und der schwarze Geiger.

Kühn, Beethoven und der schwarze Geiger.

Kühn, Beethoven und der schwarze Geiger.

Beethoven, Geiger, KReutzersonate, Musik, Schiff Kühn, Dieter: Beethoven und der schwarze Geiger. Roman. 1. Aufl. Frankfurt am Main, Insel-Verl., 1990. 498 S. fester Einband (Hardcover) sehr gut. keine

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Buch hat keine Flecken, keine Knicke, keine Risse, kein Staub, kein Schmutz, keine Wasserflecken
Die linke Seite des rechten Innendeckels ist etwas rau und abgegriffen.




Ludwig van Beethoven, 42, und George Bridge-
tower, 33, an Bord der »Southern Cross«,
Oktober 1813. Das Schiff segelt von Genua nach
Gibraltar und weiter südwärts. In der Passat-
zone geht es in rascher Fahrt zum Kap Verde,
dem westlichsten Punkt Afrikas.

Weitere Passagiere: ein Mann mit Stoffmaske, in
»geheimer Mission«; als Leibwächter ein volu-
minöser Schotte, passionierter Dudelsackspie-
1er; Charlotte von Trebnitz, 24, und ihre Tante
Johanna Sartorius. Die beiden Damen reisen zu
Vater und Bruder: Martin Sartonus, ein reicher,
politisch ehrgeiziger Kaufmann am Kap Verde,
dem heutigen Dakar.

Während der Schiffsreise ereignet sich eine Lie-
besgeschichte zwischen Ludwig und Charlotte,
Mit Bridgetower, dem Mulatten, wird Beet-
hoven ins Haus des Vaters eingeladen.
Das Stichwort Afrika sucht man vergeblich in
Beethoven-Biographien — also ein historischer
Roman über ein Ereignis, das nie stattgefunden
hat. Nur einige Figuren sind frei erfunden. Die
Hauptfiguren sind historisch real; auch den far-
bigen Geiger, in dessen Kopf sich dieser Roman
als Entwurf entwickelt, hat es gegeben: George
Augustus Polgreen Bridgetower war der älteste
Sohn eines ehemaligen Sklaven der Antilleninsel
Barbados und einer Polin aus Galizien. Mit
etwa zehn Jahren eine Berühmtheit als Wunder-
kind mit der Geige. Er wurde Konzertmeister
im Orchester des Prince of Wales, des späteren
Königs George I V. Mit 23 Jahren reiste Bridge-
tower nach Wien, wurde dort mit Beethoven be-
kannt gemacht und bat ihn, ihm eine Violin-
sonate zu schreiben ; wie ein Autograph in Bonn
beweist, nannte Beethoven dieses Werk »sonata
mulattica«, Mulattensonate, gewidmet seinem
Freund »Brischdauer«. Im Mai 1803 wurde die
A-Dur-Sonate im Augarten-Saal zum ersten
Mal aufgeführt, von Beethoven und Bridge-
tower— ein großer Erfolg. Später wurde das
Werk unter einem anderen Namen berühmt: als
Kreutzersonate.

Mit dieser Reise wird biographische Realität in
erzählerische Fiktion transponiert. Auch in der
beherrschenden Liebesgeschichte. Das Modell,
das Vorbild der Charlotte: Josephine von Bruns-
Wick, spätere Gräfin Deym, schließlich Baro-
nin von Stackelberg. Ihre Liebesbeziehung
zu Beethoven ist vor allem dokumentiert in
Briefen, die in den fünfziger Jahren entdeckt
wurden. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist
Beethoven der Vater der unehelichen Tochter,
gezeugt nach Josephines Trennung von ihrem
zweiten Mann: Minona. Was in Wien und in
Prag geschah, das ereignet sich nun auf der
»Southern Cross«, im Haus auf dem Odongo-
Hügel von Ndakaru. Beethovens große Passion
—– in doppelter Wortbedeutung.

Der Roman läßt genügend Spielraum auch für
die Entfaltung von Abenteuern zu Wasser und
zu Lande. So wie Beethoven überlieferte musi-
kalische Formen zu neuen Erfindungen ge-
macht hat, so wird hier Leben in völlig verän-
dertem Ansatz erzählt. Es ist eine neue Form
des historischen Romans entstanden: er erzählt
seine Voraussetzungen mit. Die flottierenden
Wirklichkeiten kommen ans Ziel: das der inne-
ren erzählerischen Wahrheit.

Nach den drei großen, erfolgreichen Büchern
zum Mittelalter — »Ich Wolkenstein<, Der Parzi-
val des Wolfram von Eschenbach« und »Neidhart
aus dem Reuental< — ist dies Dieter Kühns neuer,
aufs abenteuerlichste zu lesender Roman.

Unser Preis: EUR 3,59